Deutsch-deutsches Finale bei den French Open
Der Titelverteidiger bei den French Open ist aus Deutschland. Der neue Titelträger ebenso. Bei der neunten Auflage der internationalen französischen Meisterschaften in Chartres, rund 70 Kilometer südwestlich von Paris, standen unter 20 Teams aus acht Nationen Vorjahressieger FFC Hagen/TV Lipperode und die Spielgemeinschaft Flying Feet Haspe/TV Lipperode besonders im Fokus, auch wenn beide Teams am Ende förmlich auf dem Zahnfleisch krochen – was dem besonderen Austragungsmodus geschuldet ist. Pro Runde werden, ähnlich wie beim Tennis-Davis-Cup nacheinander ein Einzel, ein Doppel und ein Teamwettbewerb und dann noch einmal ein Doppel und ein Einzel ausgespielt. Für die beiden deutschen Topteams bedeutete dies einen dreitägigen Turniermarathon mit je vier Vorrunden- und Zwischenrundenpartien plus Halbfinale und Finale.
Im Halbfinale fertigte Titelverteidiger SG FFC Hagen/TV Lipperode die Nationalmannschaft der Slowakei souverän 5:0 ab. Dabei setzte sich Christopher Zentarra im ersten Einzel 21:13, 21:13 gegen WM-Teilnehmer Sebastián Költo durch und holte dann auch im Doppel mit Stefan Blank beim 21:8, 21:13 gegen Sebastián Költo und Benett Baranyai den Punkt. Nach dem 21:12, 21:17 Mannschaftserfolg war die Partie dann vorzeitig entschieden. Gleichwohl setzten sich Sven Walter und David Zentarra im zweiten Doppel noch locker 21:6, 21:9 gegen Viktória Bagosova und Julius Parajos durch. Auf das abschließende Einzel wurde dann verzichtet.
Im zweiten Halbfinale landete die Spielgemeinschaft Flying Feet Haspe/TV Lipperode einen überzeugenden 3:2 Erfolg über die Spielgemeinschaft Nagykanizsa/Újszász aus Ungarn. Im ersten Einzel benötigte Philipp Münzner dabei den dritten Satz, um Balázs Farkas 21:17, 20:22, 21:16 niederzuringen und damit den ersten Punkt einzufahren. Im ersten Doppel landeten dann Philip Kühne und Torben Nass einen knappen 21:19, 21:18 Erfolg über Benedek Lukács und Márton Lukács, so dass die vorzeitige Entscheidung bereits im Teamwettbewerb fallen konnte. Hier machte es die SG Flying Feet Haspe/TV Lipperode spannend, verbuchte den ersten Satz mit 21:13 für sich, musste aber Satz 2 mit 11:21 abgegeben. Im dritten Durchgang lagen die Ungarn bereits 16:11 in Front, ehe die deutschen das Spiel noch drehen konnten und sich 23:21 durchsetzten.
Damit war das Halbfinale vorzeitig entschieden. Die noch ausstehenden, bedeutungslosen Partien wurden nur noch über einen Satz ausgetragen. Franzika Oberlies und Marcel Scheffel mussten sich dabei 14:21 gegen Rekordeuropameister Gabor Toth und Balázs Farkas geschlagen geben und Franziska Oberlies unterlag im Einzel knapp 20:22 gegen Gabor Toth.
Damit war das erste deutsch-deutsche Endspiel bei den French Open perfekt. Und das Finale zwischen der SG FFC Hagen/TV Lipperode und der SG Flying Feet Haspe/TV Lipperode war – wie erwartet – hart umkämpft. Symptomatisch für zwei nahezu gleichwertige Teams auf Augenhöhe, dass jede Partie erst im dritten Satz entschieden wurde. Los ging es im ersten Einzel, als Christopher Zentarra den Titelverteidiger durch einen 9:21, 22:20, 21:18 Erfolg über Philip Kühne in Führung brachte. Doch schon in Spiel 2, dem ersten Doppel, schafften Philip Kühne und Torben Nass den Ausgleich. In dem Krimi setzten sie sich mit 15:21, 13:21, 24:22 gegen Christopher Zentarra und Stefan Blank durch.
Auch das Teamduell war lange ausgeglichen. Im ersten Durchgang hatte die SG FFC Hagen/TV Lipperode noch 21:14 die Nase vorn. Im zweiten Durchgang drehte die SG Flying Feet Haspe/TV Lipperode die Partie mit einem klaren 21:12, um dann auch den dritten Durchgang mit 21:13 für sich zu entscheiden. Somit fehlte lediglich noch ein Punkt, um erstmals die French Open zu gewinnen. Und den fuhren Marcel Scheffel und Philipp Münzner in einer dramatischen Partie, im zweiten Doppel, beim 20:22, 21:19, 21:15 gegen David Zentarra und Sven Walter ein. Damit war die Partie entschieden. Das letzte Einzel wurde nicht mehr ausgetragen.
Abgerundet wurde die tolle deutsche Bilanz durch die die SG FFC Hagen/Flying Feet Haspe, die sich bis ins Viertelfinale vorgekämpft hatte. Hier hingen die Trauben dann aber hoch. Nach der abschließenden 2:3 Niederlage gegen die finnische Nationalmannschaft blieb dann für Florian Krick, Francois Grignard, Daniel Nass, Arne Twer und Andre Lange „nur“ Platz 8 im Gesamtklassement.
Im ersten Einzel konnte sich Daniel Nass im Spiel gegen die Finnen überraschend deutlich 21:9, 21:16 gegen Teemu Marjamäki durchsetzen, musste sich dann aber im ersten Doppel zusammen mit Florian Krick mit 14:21, 15:21 gegen Teemu Marjamäki und Kare Jantunen geschlagen geben. Auch im Team hatten die Finnen beim 21:12, 21:17 gegen Arne Twer, Francois Grignard und Florian Krick das bessere Ende für sich. Die Entscheidung fiel dann im zweiten Doppel, als Kare Jantunen und Petri Väkeväien mit 21:9, 21:16 klar die Oberhand über Arne Twer und Francois Grignard behielten. Im abschließenden Einzel hatte Florian Krick dann noch einmal Grund zu jubeln. Mit 13:21, 21:10, 21:8 setzte er sich gegen Petri Väkeväien durch.
Kleines Novum am Rande: Das über drei Stunden laufende Endspiel wurde erstmals in der Geschichte des Deutschen Federfußballbundes via Facebook direkt übertragen. Dabei verfolgten gut 1.400 Zuschauer in Deutschland den Livestream.